Insbesondere in Krisenzeiten trat und tritt der Antisemitismus zumeist verstärkt in Erscheinung. So kam es unter anderen auch in burgenländischen Dörfern zu Kriegsende 1918 zu antisemitischen Ausschreitungen. Als der Streit um Westungarn nach dem 1. Weltkrieg eskalierte, gab es auch antisemitische Aufrufe der ungarischen Freischärler gegen sogenannte „kommunistische Juden“.
„Gendarmen!
Ihr alte, ernste Soldaten. Wir wissen es genau, dass Eure Lage schwer und zwangvoll ist. Wir wissen es, dass Euer Herz Eure Seele die alten geblieben sind in Ehre und Tugend. Wir machen Euch rechtzeitig aufmerksam: Rette Euch! Kehret zu Euren Familien zurück! Leget die Waffen vor uns nieder sonst gibt es keine Gnade für Euch.
Jüdische Söldner!
Ihr von den Juden ausgehalten in Uniformen gestecktes rotes Gesindel die gekommen seiet um unser Land auszurauben, dabei jüdisches Taglohn einzustecken, seiet bewust, dass die Zeit rasend naht für die gnadenlose Abrechnung!
Unsere Rache wird grausem, entsetzlich und beispiellos!
Wir zerreissen euch in Fetzen und schmeissen euer elendes Kadaver auf den Misthaufen das von Hunden aufgefressen wird. Wir sind schon da! Wir sehen alles! Wir wissen alles! Wir zahlen alles zurück!
Die Freischärler.“
(Bachkönig Wolfgang: Hart an der Grenze. Ranshofen 2010)
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