Zu Beginn der 1950er Jahre setzte in der Landwirtschaft eine massive Phase der Mechanisierung ein. Die Gutshöfe waren die Vorreiter und bestellten Traktoren, die ersten gezogenen Mähdrescher und andere technische Einrichtungen. Durch die Vergabe von Arbeiten, wie Lohndrusch an betriebsfremde Unternehmen, und die gleichzeitig einsetzende Aufgabe der Viehwirtschaft war es den Gutsbetrieben möglich, die Arbeitskräfte zu reduzieren und mit wenig ständigem Personal ihr Auslangen zu finden. Für die Landarbeiter ergab sich daraus eine sehr erste Situation. So berichtet „der kleine Landwirt“ 1954 mit der Überschrift „Auf dem Gutshof Albrechtsfeld sind 40 Taglöhner arbeitslos“:
„Die Lage der Landarbeiter wird immer schlimmer. Die Zahl der auf den Gutshöfen beschäftigten Landarbeiter wird infolge der Technisierung immer geringer. Vom Gutshof Albrechtsfeld (Bezirk Neusiedl am See) erreicht uns ein Brief, in dem uns mitgeteilt wird, daß von den vielen Taglöhnern, ob verheiratet oder ledig, fast alle nur ein bis zwei Tage in der Woche Beschäftigung finden. Sie fragen sich mit Recht, wie ein Familienerhalter unter solchen Umständen seine Familie erhalten soll. Den ständig Beschäftigten bleibt nach Abzügen ein Monatslohn von 250 S. übrig. […]“
(Der kleine Landwirt vom 21.2.1954)
Automatisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0 – das alles sind Begriffe, die immer häufiger in den Medien auftauchen. Was damit tatsächlich gemeint wird, ist nicht jeden bewusst. Jedoch ist jedem klar, dass diese Begriffe eine Reduzierung von Arbeitsplätzen zur Folge haben werden.
Bereits in den 1950er Jahren verlieren Menschen aufgrund neuer Maschinen und Techniken ihren Arbeitsplatz. Diese Medaille der technologischen Errungenschaften hat jedoch noch eine andere Seite: Der Einsatz neuer Methoden führt zu effizienteren Arbeitsprozessen und besseren Ergebnissen. Damals wie heute stellt man sich die Frage, wie sich die Arbeitssituation weiterentwickeln wird.
Vor allem in den letzten Jahren sind die Diskussionen um technische Entwicklungen und den daraus resultierenden Rückgang von Arbeitsplätzen neu entfacht. Durch die Automatisierung von Prozessen, die selbstständige Kommunikation zwischen Maschinen und die steigende Vernetzung von Systemen werden viele Chancen geschaffen. Produktionszeiten werden reduziert, eingesetzte Ressourcen werden effizienter verarbeitet und die Individualisierung von Produkten steigt. Es ergeben sich durch diesen technologischen Wandel für Unternehmer/innen viele neue Möglichkeiten, Werbungen empfängerorientierter zu gestalten – wie zum Beispiel über soziale Netzwerke.
Jedoch werden in einigen Bereichen – wie beispielsweise in der Produktion – Arbeitsplätze eingespart. Aufgrund der Automatisierung werden Jobausschreibungen verändert. Vor allem technisch affine Mitarbeiter werden in der Wirtschaft dringend benötigt. Da diese Ausbildung jedoch relativ neu ist, gibt es wenige Personen, die diese Anforderungen erfüllen. Die Zahl der Arbeitslosen steigt. Dieser Trend wird zwar durch die neu entstehenden Arbeitsstellen etwas gebremst, lässt sich aber definitiv nicht mehr verleugnen. Nun stellt sich die Frage, wie vermieden werden kann, dass Unternehmer/innen immer reicher und Bürger/innen immer ärmer werden. Und hierbei wurde bereits eine Antwort gefunden: die Maschinensteuer. Diese Idee tauchte zum ersten Mal in den 1980er Jahren auf. Die Besteuerung von Maschinen würde einen Beitragsanteil zur Sozialversicherung repräsentierten. Dies hat zum Ziel, dass die geringere Anzahl der Beitragszahler ausgeglichen wird.
Die vielen Vorteile der technologischen Errungenschaften lassen sich damals wie heute nicht von der Hand weisen. Ihre Benutzung bringt Chancen mit sich, auf die Unternehmer/innen nicht verzichten können und sollen. Ob die Maschinensteuer der zielführendste Weg ist, ist bis dato noch unklar. Es ist jedoch gewiss, dass politisch reagiert werden muss, sodass eine Lösung, die der Spaltung zwischen Arm und Reich entgegenwirkt, eingeführt werden kann.