Der Erste Weltkrieg veränderte auch das Leben der Zivilbevölkerung beträchtlich. Die schlechte Warenversorgung und die staatlichen Rationierungen führten zu Entbehrungen und teilweise zu einem täglichen Überlebenskampf. Nur der Schmuggel linderte die Notlage der Bevölkerung. Pfarrer Ribarits berichtete über die Lage 1916: „Unsere Getreideernte war so schlecht, wie sie seit Menschengedenken nicht war. Auch die Weinlese war schwach, es konnte nur der Viertelteil des Durchschnittertrages gelesen werden. […] In diesem Maße stiegen auch die Preise beim Vieh, des Fleisches, der Bekleidung und der Feldfrüchte, deren Preis zwar behördlich festgelegt war, doch unter der Hand war freier Handel. […] Im Winter war großer Mangel an Beleuchtungsmaterial, von Zucker, Kaffee, Reis gar nicht zu reden. Wo diese Waren in Österreich eher zu bekommen waren, hat sich ein wahrer Tauschhandel zwischen uns und den Einwohnern der Dörfer des benachbarten Österreich entwickelt: sie brachten uns Petroleum, Zucker, Kaffee, Tabak und nahmen dafür Bohnen, Kartoffeln, Schmalz, Mehl, Brot usw. Diese Not war schon am Winteranfang! Was wird bis zum Frühjahr werden, wo wir noch immer vom Ertrag der vorjährigen Ernte leben müssen? Einer kann dem anderen nicht aushelfen, da die Tagesration von der Behörde streng festgelegt wurde – und noch dazu sehr karg. Der Überfluss wurde für die Gemeinernährung beschlagnahmt. Der liebe Gott sei uns gnädig”.
(http://www.chronik-donnerskirchen.at/index.php?id=47)
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