Bei Weinbewertungen wie Falstaff, AWC, Best of Sweet, Gault Millau, Weinmaker of the Year und vielen mehr werden heute immer wieder burgenländische Betriebe ausgezeichnet. Den ersten internationalen Erfolg eines burgenländischen Weines gab es bereits 1931 bei der internationalen Weinausstellung in Paris. Der Blaufränkische von Andreas Kern aus Oggau gewann den 1. Preis, den „Grand Prix de la Paris“. Die Zeitungen, wie beispielsweise die „Illustrierte Kronen Zeitung“ am 21. Jänner 1931, berichteten darüber:
„Burgenländer schlägt Burgunder
Geographie ist bekanntlich keineswegs der Franzosen stärkste Seite. Jene beiden Vertreter dieser Nation, von denen die Anekdote berichtet, daß sie Wien für die Hauptstadt von Serbien hielten und sich wunderten, daß man bei uns nicht österreichisch, sondern deutsch spricht, sind durchaus keine Ausnahme, sondern die Regel. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß die meisten Franzosen von der Existenz eines Burgenlandes -geschweige denn davon wo es liegt – keine Ahnung haben. Aber das wird sich jetzt vom Grund auf ändern. Der Name des burgenländischen Ortes Oggau wird bald in allen französisch sprechenden Mündern sein – wobei die Aussprache allerdings auf Schwierigkeiten stoßen dürfte. Aber das macht nichts.
Die „Mosjöhs“ und Madams werden eben nicht das Wort Oggau, sondern den gleichnamigen Wein in den Mund nehmen. Mit dem größten Vergnügen sogar. Vor einigen Tagen ist nämlich die VII. Pariser Weltausstellung mit einer großen Preisverteilung beendet worden. Und den ersten Preis den „Grand Prix de Paris” hat der burgenländische Weinhauer Andreas Kern für den von ihm gezogenen Oggauer bekommen. Mit dem Preis wird eine goldene Medaille und ein Ehrenkreuz an einem in den französischen National färben gehaltenen Bande verliehen. Der Erfolg, der hier erzielt wurde, ist wirklich etwas Großes. Denn Frankreich ist das erste Weinland Europas. Seine Weine sind in der ganzen Welt berühmt Da gibt es zum Beispiel Champagner und Haut Sauterne, Bordeaux und Burgunder. Aber unser Oggauer hat sie alle geschlagen. Jetzt wird er sicher irgendeinen hochtrabenden französischen Namen bekommen und in dieser Form in der französischen Weinkarte verewigt werden. Aber wir werden ruhig bei unserm alten, für uns berühmten Namen „Oggauer” bleiben können. Die österreichischen Weinbeißer wissen schon, wo Oggau liegt.“
(Illustrierte Kronen Zeitung vom 21. Jänner 1931, S. 9)
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