Schon in den 1930er Jahren und während der russischen Besatzungszeit hoffte man im Bereich Seewinkel – Hanság auf das bereits unentbehrliche Erdöl zu stoßen. 1971 wurde ein abermaliger Anlauf genommen und bei Pamhagen begann die ÖMV mit Probebohrungen. Die BF berichtet euphorisch darüber:
„Seit Mittwoch, dem 11. August ist die Ölsuche im Burgenland in ein neues Stadium getreten, denn nach Abschluß der geologisch-geophysikalischen Untersuchungen wurde mit der Aufschlußbohrung „Pamhagen I“, die innerhalb von zwei Monaten in eine Tiefe von 2500 Meter vorgetrieben werden soll, begonnen.
Acht Wochen lang werden also ohne Unterbrechung die Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von etwa 2000 PS laufen, wird die aus vier Schichten zu je sieben Mann bestehenden Bohrmannschaft Tag und Nacht im Einsatz stehen und dann wird man wissen, woran man im Pamhagen ist und ob sich die Kosten der Bohrung, die zwischen fünf und sechs Millionen liegen, amortisieren werden. Die zur Vorbereitung der Bohrung notwendigen Aufschlußarbeiten sind bereits seit mehr als einem Jahr im Gange und haben schon an die neun Millionen Schilling gekostet. […] 2287 Schlußbohrungn mit insgesamt 31.998 Bohrmeter waren erforderlich, um jene Informationen über Tiefe und inneren Bau der Erdschichten zu gewinnen, die die ÖMV veranlaßten, die nun laufenden Tiefbohrung in Angriff zu nehmen.
Wenn durch die Untersuchungen die Wahrscheinlichkeit der Öllhöffigkeit des Gebietes gegeben ist, wobei aber nicht mit Ölseen oder Ölflüssen, sondern mit ölgetränkten Sanden zu rechnen ist, so kann der direkte Nachweis, ob nun effektiv Erdöl oder Erdgas vorhanden ist, nur durch eine alle in Frage kommenden Schichtkomplexe durchstoßenden Tiefbohrung erbracht werden.
Deshalb investiert die ÖMV, nachdem bereits im Jahr 1936 und während der russischen Besatzungszeit Aufschlußbohrungen ergebnislos abgebrochen worden sind, nun im Seewinkel, der bereits im Staatsvertrag zum Vorbehaltsgebiet erklärt wurde, in dem nur unter der Führung inländischer Firmen nach Öl gebohrt werden darf, abermals Millionen, um eventuell vorhandene Bodenschätze zu heben und für die Wirtschaft des Burgenlandes und Österreichs nutzbar machen. Vielleicht begann man am 11. August beim Pamhagen ein neues Kapitel der burgenländischen Wirtschaftsgeschichte zu schreiben. (BF, 19. August 1971, S. 3)
Leider waren die Bohrungen nicht erfolgreich. Somit wurde kein neues Kapitel der burgenländischen Wirtschaftsgeschichte aufgeschlagen und aus Pamhagen wurden kein „burgenländisches Dallas“.
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