Mit dem Slogan „Burgenland im Galopp. Reiturlaub im Burgenland“ wirbt der Burgenländische Tourismusverband auf seiner Homepage um Gäste. In diesem Zusammenhang wird das Burgenland als Reiteldorado mit 1.300 Kilometern Wanderreitwegen beschrieben. Dies war nicht immer so, wie ein Briefwechsel aus dem Jahr 1956 verdeutlicht.
So steht in einem Schreiben eines Wieners an die Burgenländische Landesregierung, Abteilung Fremdenverkehr, im November 1956: „[…] Für meinen Sommerurlaub 1957 plane ich als passionierter Reiter einen Landaufenthalt mit Reitpferdbenützung für zwei Personen. Ich bin jedoch zu wenig informiert, an welche Pferdebesitzer ich mich wenden könnte und hoffe sicherlich, daß sie mir einige Anschriften nennen können, damit ich mich mit den Leuten direkt in Verbindung setzen kann. Erwähnen darf ich noch, daß mir die Art der Unterbringung unwichtig ist. […]“
Die Fremdenverkehrsabteilung in Eisenstadt sah sich außer Stande, diese Anfrage zu beantworten, und leitete die Anfrage an die Gemeinde Illmitz weiter, da es angeblich in Illmitz im Gebiet „Hölle“ eine Reitmöglichkeit gab.
Die Antwort der Gemeinde Illmitz lautete: „Zu o.a. Bezug wird berichtet, dass im Gebiet der ‘Hölle’ keine Reitpferde in Pflege stehen. Wie ha. bekannt, waren im Vorjahr in den Sommermonaten einige Reitpferde im Gebiet der „Hölle“ bei Matthias Janisch eingestellt, welche einem Wiener gehörten, der mit seiner Familie in diesem Gebiet seinen Sommerurlaub verbrachte. Weiters ist der Gemeinde nichts bekannt.“
Auf Grund dieser Auskunft erhielt der Wiener Interessent die Antwort: „In Beantwortung der o.a. Zuschrift gibt das Fremdenverkehrsreferat der Burgenl. Landesregierung bekannt, daß es derzeit keine zu propagandierenden Reitsportmöglichkeiten im Lande gibt.“
(Burgenländisches Landesarchiv. Regierungsarchiv. Abt. XII. Fremdenverkehr 1956. XIII/6-33-57)
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