Der Besuch des Fußballspieles und die Diskussionsrunden mit Gleichgesinnten gehören für viele Burgenländerinnen und Burgenländer zum wöchentlichen Ritual. Werden die Erwartungen der Fußballfans enttäuscht, kann es zu emotionalen Gemütsausbrüchen kommen. In den 1950er Jahren finden sich nicht selten in den burgenländischen Zeitungen Berichte über Spielabbrüche, die in Folge von diversen Ausschreitungen erfolgten:
„Schändliche Spielabbrüche. Oggau – Wulkaprodersdorf 3:4 (2:3) abgebrochen. Die Wulkaprodersdorfer Zuschauer mußten sich durch eine „Flucht ins Schilf“ vor dem Zugriff Besoffener retten, die eine regelrechte Treibjagd veranstalteten. Für den nicht erschienenen Verbandsschiedsrichter sprang Herr Pint, der ehemalige Spieler der ASKÖ Siegendorf, ein und pfiff recht sauber. Nach einer Beleidigung schloß er in der 75. Minute einen Oggauer Spieler aus, der ihn tätlich bedrohte. Das war das Zeichen zum Sturm mehrerer sich in Kirtagstimmung befindlichen Zuschauer. Ein Zuschauer wurde buchstäblich ins Schilf getrieben und versank im Schlamm. Es gab zahlreiche Verletzte, die bei der Gendarmerie die Anzeige erstatteten. Die Spieler von Oggau bedauerten diesen Spielabbruch und entschuldigten sich bei den Gästen. Sie wissen, daß nun sie die Leidtragenden sein werde.
Donnerskirchen- Leithaprodersdorf bei 2:3 abgebrochen. Leithaprodersdorf führte nicht unverdient, als der Schiedsrichter einen Elfer gab, der anscheinend dem Spieler Kopinits nicht paßte. Er schoß den aufgelegten Ball weg, wurde hiefür verwarnt, beleidigte den Schiedsrichter und wurde ausgeschlossen. Als er den Platz nicht verließ, brach der Schiedsrichter das Spiel ab.“
(BF vom 5. September 1959, S. 9)
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