Um 1900 dürfte die Auswanderung aus dem Seewinkel ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Gründe, die Heimat für immer zu verlassen, waren vielfältig. Neben Überbevölkerung und fehlenden Arbeitsmöglichkeiten waren auch die niedrigen Löhne, die nicht ausreichten, sich eine Existenzgrundlage zu sichern, ein entscheidender Faktor für die Abwanderung. So berichtet die Wieselburger Zeitung im Juni 1903:

Taglöhner

Taglöhner auf dem Apetloner Meierhof

„Das Auswanderungsfieber im Seewinkel dauert an. Fasst allwöchentlich scheiden europamüde Bauern aus den Gemeinden. Zumeist ohne alle Legimitation reisen sie nach Wien beheben dort die von amerikanischen Verwandten deponierten Gelder und suchen ihr fernes irdisches Heil drüben, jenseits des Ozeans, wo sie wenigstens gegen das drückendste Elend gefeit sind. Einestheils wundert uns dieser Reisedrang durchaus nicht besonders in Bánfalu/Apetlon und Umgebung, wo den Taglöhnern von Seite der Herrschaft wahre Schandlöhne, 20-30 Kreuzer, bezahlt werden, eine Summe, welche selbst den bescheidensten Ansprüchen nicht genügen kann. Es wäre an der Zeit, dieser Sache genau auf den Grund zu gehen, denn sonst kann es geschehen, dass diese tiefverschuldete Ortschaft in kurzer Zeit entvölkert dasteht.“ (Wieselburger Zeitung vom 28.6.1903)