Die NS-Machtergreifung brachte auch für das burgenländische Schulwesen eine Fülle von einschneidenden Veränderungen. Gleich in den ersten Tagen wurden politisch motivierte Säuberungen durchgeführt, insbesondere bei Lehrerinnen und Lehrern, die dem „Ständestaat“ positiv gegenüberstanden. Von denen, die weiter unterrichten durften, wurde verlangt, einen Eid auf Adolf Hitler abzulegen. Außerdem versuchte man, sie gleichzuschalten und auf der Grundlage der nationalsozialistischen Weltanschauung fortzubilden. Auch der Schulalltag und die Unterrichtsform wurden nach den Vorgaben der NS-Ideologie umgestaltet.
In der Schulchronik von Drassmarkt findet sich folgender Eintrag:
„Das Schuljahr 1938-39 beginnt um 9 Uhr mit der Morgenfeier. Ist der erste Schulbeginn im nationalsozialistischen Großdeutschland. Das Schultor, der Fahnenmast sowie das Führerbild in jeder Klasse waren mit frischem Grün geschmückt. Auf dem Tische des Lehrers standen Blumen.
Programm der Morgenfeier:
1.) Lied: Vorwärts
2.) Festrede des Schulleiters
3.) Deutschland-Lied und Horst-Wessel-Lied
4.) Flaggenhissung
5.) Eröffnung des Schuljahres 1938-39.
Mit Beginn des Schuljahres 1938-39 wurde unsere Schule, die bisher röm.-kath. konfessionell war, eine allgemeine öffentliche Volksschule.”
(In: Eine Zeitreise durch Drassmarkt, 2014. S. 74)
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