Gänsen sind die Flügel zu stutzen
Große Gänseherden auf den Dorfstraßen gehörten lange Zeit zum typischen Bild des Burgenlandes. Doch in diesem Zusammenhang gab es auch Konflikte, wie ein Bericht der Gemeindeverwaltung Halbturn zeigt.
Große Gänseherden auf den Dorfstraßen gehörten lange Zeit zum typischen Bild des Burgenlandes. Doch in diesem Zusammenhang gab es auch Konflikte, wie ein Bericht der Gemeindeverwaltung Halbturn zeigt.
Neben Kost und Quartier erhielt der landwirtschaftliche Knecht für seine Tätigkeit vorwiegend Naturalien. Der Lohn sicherte ihm nur ein bescheidenes Auskommen. Finanzielle Unabhängigkeit oder sozialer Aufstieg blieben ihm zumeist verwehrt.
1945 hatte das Burgenland eine Fülle von Problemen zu lösen, wobei die Lebensmittelversorgung zu den wichtigsten zählte. Auch das Krankenhaus Eisenstadt konnte die Ernährung der Patienten nicht gewährleisten.
Eine Zirkularverordnung von 1784 unter Kaiser Joseph II., mit der jedermann die Erlaubnis erhielt, selbst hergestellte Lebensmittel, Wein und Obstmost jederzeit zu verkaufen und auszuschenken, gilt als Geburtsstunde der Schenkhäuser/Heurigen in Österreich.
In den Weinbaudörfern des Burgenlandes übte der Weingartenhüter (Hiata) eine wichtige Funktion aus. Vor und während der Lese bewachte er die Weingärten und brachte Diebe zur Anzeige.
In der sozialen Hierarchie befanden sich die Hirten/Halter am unteren Ende. Die Armut der Hirten brachte es mit sich, dass ihre Kinder schon sehr früh eine Arbeit annehmen mussten. Ein sozialer Aufstieg war damit kaum möglich. Die Entlohnung der Hirten erfolgte durch die Urbarialgemeinde.
Johann K., Gemeindefeldhüter in Halbturn bat am 24. April 1930 das Amt der burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt um eine Schulbefreiung für seinen Sohn Michael.
Am 8. Juli 1842 konnte man in Mitteleuropa eine totale Sonnenfinsternis beobachten. Bekannt sind die emotionalen Schilderungen von Adalbert Stifter. Auch der Halbturner Inwohner Franz Knödl machte seine Aufzeichnungen darüber.