Das Ende des Ersten Weltkrieges führte in manchen Orten des westungarischen Raumes zu anarchistischen Zuständen. Teilweise verrohten heimkehrende Soldaten, orientierungslose Bewohner und fehlende Ordnungsmächte führten in Klingenbach zu Tumulten, wie die Zeitung Grenzpost am 8. Dezember 1918 berichtete:
„Unruhen in Kelénpatak (Klingenbach) – Ein Überfall auf ein Gasthaus
Die Einschränkung des Weinausschankes und der Übermut vieler Heimkehrer hat auch in diesem sonst friedlichen Örtchen eine gewisse Gährung erzeugt. Daß selbe dann einen tumultarischen Ausdruck fand, dürfte darauf zurückzuführen sein, weil dort, wie man berichtet, weder ein Nationalrat, noch eine Nationalgarde bisher gegründet wurde.
Am Donnerstag kam es nun zu traurigen Ausschreitungen. Mehrere Bürger, Arbeiter und heimgekehrte Soldaten gerieten mit dem Gastwirt Herrn Wenzel Gregorits, in Streit, weil dieser, der Verordnung entsprechend, keine Getränke verabreichen wollte und das Gasthaus sperrte. Die Menge überfiel darauf das Gasthaus, sprengte die Türen auf und mißhandelte den Wirt. Mit Mühe konnte sich dieser und seine Tochter des brutalen Angriffes erwehren. Der Rädelsführer beim Angriff soll ein gewisser Mathias Wukovitsch, ein heimgekehrter Soldat gewesen sein, der die Leute zum Angriff anhetzte und immer wieder schrie: ‚Es gibt kein Gesetz mehr!‘
Die Bestrafung des Wukovitsch durch die Gendarmerie wurde angeordnet und selbiger nach Sopron überführt. Die Ruhe ist vorläufig hergestellt.“
(Grenzpost vom 8. Dezember 1918, S. 9)
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