Frühlingsfröste, die enorme Schäden in den Weingärten anrichten, sind keine Phänomene der heutigen Zeit. Ähnliche Wetterkapriolen werden auch immer wieder in Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert beschrieben.
So schreibt Pfarrer Jukovits aus Apetlon in seiner Pfarrchronik:
1864: „[…] Zu den Fatalitaeten dieses Jahres ist der starke Frost vom 4.-5. Mai zu verzeichnen; der Roggen welcher schon stark entwickelt war litt außerordentlich; auf den aufgebrochenen Rohrgründen ist die ganze Roggensaat erfroren. […]“
1866: „In den Wintermonaten war die Witterung frühlingsartig, es fiel nicht eine Flocke Schnee und Frost hatten wir gar nicht. […] Die ersten Tage des Mai waren nicht nur kühl, sondern bitter kalt; 11. Mai fing ein starker Wind zu wehen an, ich mußte mein Zimmer heizen lassen; 23.ten trat Windstille ein und Nachts fror es so stark, daß 24.ten ½ 8 Uhr früh noch Eis in meinem Wasser Schaff des Gartens zu sehen war, die Weinreben, Bohnen, Kartoffeln waren ganz verbrannt, in den Weingärten war kein grünes Blatt zu sehen; […]“
1867: „[…] Vom 10. Mai bis 15. Hatten wir eine tropische Hitze, 12. Zeigte das Thermometer Nachmittag im Schatten 28. Grad.“
1869: „[…] April 30. Hatten wir starken Reif, und waren die Hälfte der Weingärten erfroren, dieser Schaden hat aber wie es die Folge zeigte die Lese nicht beeinträchtigt. […]“
(Aus: Pinter Paul: Aufzeichnungen über die Gemeinde Apetlon. S. 39-40)
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