Die finanziellen Unterstützungen für die Freiwilligen Feuerwehren im Burgenland waren wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage der Gemeinden in der Zwischenkriegszeit sehr gering. Um die Anschaffung der notwendigen Requisiten finanzieren zu können, mussten die Feuerwehren selbst kreativ werden. Es wurden zumeist Bälle veranstaltet oder auch Tombola-Lose verkauft. Auch die Freiwillige Feuerwehr in Horitschon versuchte 1928 durch ein Gewinnspiel Einnahmen zu lukrieren.
Zuvor musste die Feuerwehr für die Abhaltung eine Bewilligung einholen:
„An die löbliche Bezirkshauptmannschaft in Oberpullendorf,
Die Gefertigten ersuchen um die Bewilligung zur Abhaltung einer Effektentombola mit einem Spielkapital von 5.000 Schilling. Zur Ausgabe gelangen 10.000 Tombolakarten á 0,50 S.
Tag der Veranstaltung: 17 Juni 1928 Nachmittag um 1 Uhr am Hauptplatz in der Gemeinde Horitschon und im Falle ungünstiger Witterung am nächstfolgenden Sonntag.
Wertgegenstände Tombola:
- Zwei Fohlen im Wert von 800 S.
- Singer Nähmaschine 150 S.
- Herrenfahrrad 140 S.
- Herrenfahrrad 130 S.
- Damenfahrrad 150 S.
- Ein Pflug 100 S.
- 10 kleinere Treffer 100 S.
16 Treffer 1.570 S.
Unter den Treffern sind nicht: Bargeld, Wertpapiere und Monopolgegenstände. Die gekauften Treffer sind ausschließlich inländischer Herkunft. Der ganze Reingewinn wird zur Anschaffung von Monturen und Requisiten verwendet. Die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Horitschon hat bisher noch keine Tombola veranstaltet. Um die Erteilung der Bewilligungsabgabenfreiheit wird ersucht. Dem Lottoausschusse gehören an: Kommandant: Wessely Hermann; Vizeobmann: Pratzer Josef; Kassier: Putz Anton; Vizekommandant: Larnsack Georg. Horitschon am 30. April 1928
(BLA. Polizei 1928. 1001-1435. Zl. 124/28)
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